Der Rüsselkäfer hatte sich jahrelang rar gemacht. In diesem Jahr aber setzt er, nach einer massenhaften Vermehrung, den Buchen im Wald der Ortsbürgergemeinde Fislisbach stark zu. Gut zehn Jahre lang hatten die Wälder soweit Ruhe vor dem kleinen Tierchen – in diesem Frühjahr allerdings trat er massiv auf: der "Buchenspringrüssler". Der nur etwa zwei Millimeter grosse Schädling, der sich in den letzten Jahren eher rar gemacht hatte, hat die Rotbuche offenbar zum Fressen gerne. Sichtbares Zeichen des Befalls mit Buchenspringrüsslern sind die Braunfärbungen der Bäume, die besonders an Waldrändern ins Auge stechen. Sie zeigen die Stellen auf, an denen der „Rhynchaenus fagi", wie der Käfer und dessen Brut in der Fachsprache auf Lateinisch heisst, besonderen Appetit entwickelt.

Der Buchenspringrüssler ist kein neues Phänomen, wie etwa der in der Schweiz eingeschleppte "Asiatische Laubholzbockkäfer", denn er kommt bei uns relativ häufig vor. Durch die Schädigung der Blattmasse kommt es zu teils deutlichen Zuwachseinbussen. Eine nachhaltige Schädigung der betroffenen Buchen wird jedoch in der Regel nicht erwartet. Im Gegensatz etwa zum Borkenkäfer vernichtet der Buchenspringrüssler seinen Wirtsbaum offenbar nicht. Weshalb der Buchenspringrüssler in diesem Jahr verstärkt auftritt darüber streiten sich die Gelehrten. Fakt ist, dass die Hauptfeinde des Buchenspringrüsslers, verschiedene Arten von Schlupfwespen, in diesem Jahr eher rar waren. Ergo konnte sich der Rüsselkäfer besser ausbreiten. Inwieweit möglicherweise auch der eher milde letzte Winter etwas mit diesen Fakten zu tun hat, ist wissenschaftlich nicht erwiesen.

Website des Landwirtschaftlichen Zentrums Liebegg