Der Igel in der Schweiz ist bedroht: In den letzten zehn Jahren nahm seine Population um 40 Prozent ab. Grund dafür sind auch wir Menschen. Sterile Gärten, stark befahrene Strassen und intensive Landwirtschaft verkleinern den Lebensraum des heimischen Wildtieres immer mehr. Umso wichtiger ist es, Sorge zu tragen – jeder kann einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Igeln leisten.
Denn oft finden sie auf privaten Grundstücken den Tod: Steile Betonwände, offene Schächte und Pools ohne Ausstiegshilfe, in denen die stacheligen Vierbeiner ertrinken, entpuppen sich als tödliche Fallen. Besonders schlimme Verletzungen verursachen Rasenroboter an Igeln, die nach dem Einbruch der Dunkelheit oder in der Morgendämmerung nach Nahrung suchen.
Auch der Einsatz von Pestiziden im Garten setzt dem stacheligen Wildtier zu. Chemische Giftstoffe schmälern die Artenvielfalt und schaden so der Biodiversität in der Schweiz. Daran leidet auch der Igel, auf dessen Speiseplan unter anderem Insekten wie Laufkäfer, Hundert-und Tausendfüssler sowie Käferlarven stehen. Das knappe Nahrungsangebot hat einen beträchtlichen Einfluss auf die Igel-Population.
Kranke oder verletzte Tiere sollten immer mit grosser Vorsicht behandelt und nie ohne Handschuhe angefasst werden. Sind Wunden sichtbar oder der Findling in einem schlechten Allgemeinzustand, ist der Gang zum nahegelegenen Tierarzt oder einer professionellen Igelstation unvermeidbar.
Eine davon befindet sich in Niedergösgen an der Grenze zum Aargau. Dort betreibt der Verein Igel-Hilfe Schweiz eine Auffangstation. Hier finden Igel in Not medizinische Betreuung und die nötige Pflege, um danach wieder in die freie Wildbahn entlassen zu werden.
Informationen zur Arbeit des Vereins sowie weitere hilfreiche Tipps für den Umgang mit Igeln finden Sie unter: www.igel-hilfe.ch